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15.01.2017
Heute hat eine Anhörung des Sozialausschusses der Stadt Hannover zur elektronischen Gesundheitskarte für Geflüchtete (eGK) stattgefunden: Wir waren unter den Anzuhörenden!
Bisher konnte dies z.B. wegen bürokratischer Hürden oder falscher Einschätzung von Nicht-Medizinern über den Gesundheitszustand eines Geflüchteten nicht vollständig gewährleistet werden. Mit einer eGK können unnötiges Leiden, Verschleppung und Verschlimmerung von Krankheiten, bis hin zu Todesfällen, abgewendet werden. Folglich hätte die Einführung einer eGK einen erheblichen positiven Einfluss auf die Lebensrealität vieler Geflüchteter.
Mit dem Rahmenvertrag des Niedersächsischen Sozialministeriums liegt ein Vorschlag für die niedersächsischen Kommunen vor. Bisherige Studienergebnisse lassen keine Steigerungen der Gesamtkosten durch die eGK erwarten (Bozorgmehr K, Razum O (2015) Effect of Restricting Access to Health Care on Health Expenditures among Asylum-Seekers and Refugees: A Quasi-Experimental Study in Germany, 1994-2013, in: PLOS ONE 10(7)). Wichtig ist es, bei der Berechnung der Kosten für die Behandlung von Asylbewerber/innen alle Gesundheitskosten einzubeziehen.
Des Weiteren entfällt das Risiko der Haftung kommunaler Beschäftigter bei medizinischen und/oder rechtlichen Fehlentscheidungen. Durch die Einführung einer standardisierten eGK mit Lichtbild werden außerdem die Möglichkeiten zum Missbrauch staatlicher Leistungen vermindert. Für uns ist klar: Hannover braucht die eGK, denn sie kann unnötiges Leiden und Verschlimmerungen von Krankheiten verhindern. Die eGK ist wichtig, um einen diskriminierungsfreien Zugang zur Gesundheitsversorgung für Geflüchtete zu realisieren. Und: Bisherige Studien lassen keine Kostensteigerung durch die eGK erwarten. Hier unsere Stellungnahme im Wortlaut.
170112_Stellungnahme Medizinische Flüchtlingshilfe Hannover e.V. zur eGK.pdf (81,9 KiB)
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